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Bild: © Eduardo Soteras / WWF Schweiz

Ein Kraftwerk, das viel zerstört und wenig bringt

Der Regierungsrat des Kantons Luzern ermöglicht an einem der letzten ungenutzten Flüsse der Schweiz ein Kleinwasserkraftwerk. Der ökologische Schaden für die Waldemme ist gross, der Beitrag zur lokalen Energieversorgung gering.

In der Schweiz gelten weniger als fünf Prozent der Fliessgewässer als intakt. Mit der Waldemme wird nun auch einer der letzten ungenutzten Flüsse, für ein Kleinwasserkraftwerk geopfert. Verglichen mit dem totalen Strombedarf der Luzerner:innen liegt der Stromzugewinn bei lediglich 1.5 Prozent.

Bereits im Mai dieses Jahres hatten die Umweltorganisationen Einsprache gegen den geplanten Kraftwerksbau erhoben. Grund waren Unregelmässigkeiten bei den Abfluss-Messungen. Die CKW gehe dadurch von einer um bis zu 25 Prozent zu hohen Produktionsmenge des Kraftwerks aus. Der ohnehin schon geringe Beitrag zur lokalen Energieproduktion fällt somit noch kleiner aus.

Trotz dieser Ungereimtheiten hat der Regierungsrat das Projekt nun bewilligt, ohne weitere unabhängige Abklärungen zu verordnen. Weitere rechtliche Schritte zum Erhalt der wertvollen Gewässerlandschaft scheinen damit aussichtslos und werden von den Umweltorganisationen nicht ergriffen. Wir kritisieren jedoch die unverhältnismäßige Interessengewichtung zugunsten der Wasserkraftnutzung.

→ Medienmitteilung

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Jahresbericht 2024

Aqua Viva engagierte sich 2024 schweizweit für lebendige Gewässer – mit Projekten, Bildung und Information rund um Revitalisierung und Gewässerschutz. Dank Kooperationen, Mitgliedern, Spendern, Abonnentinnen und Unterstützern blicken wir auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Lassen Sie uns auch in Zukunft gemeinsam für lebendige Gewässer in der Schweiz kämpfen.

Vernetzen und handeln, um sich zu wandeln

Menschen, Ideen und Handlungen miteinander zu vernetzen, ist ein entscheidender Faktor für erfolgreiche Nachhaltigkeitsprozesse. Vernetzung kann dabei auch zum Schutz unserer Gewässer beitragen und Menschen ermutigen, gemeinsam aktiv zu werden. Aqua Viva lebt den Vernetzungsgedanken und vermittelt ihn in ihrer Bildungsarbeit.

Ein Netzwerk für lebendige Gewässer

Mit dem Projekt «IG Lebendiger Fluss» unterstützt Aqua Viva die Bildung und Arbeit von Interessensgemeinschaften vor Ort, ist selbst Teil des lokalen Engagements und hat ein Dach für den überregionalen Austausch lokaler Akteure geschaffen.

Mehr Raum für lebendige Gewässer: der Vollzug ist überfällig

Ausreichend gross bemessene Gewässerräume dienen Mensch und Natur. Sie sorgen für besseren Hochwasserschutz, sauberes Wasser und bieten vielfältige Lebensräume. Dennoch gibt es in der Schweiz ein enormes Defizit bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben: Gewässerräume werden vielerorts zu klein oder gar nicht ausgeschieden – zu kurz gedacht, findet Aqua Viva.